Globales Lernen
Globales Lernen – ein Bildungskonzept
Globales Lernen ist ein Bildungskonzept, das Schülerinnen und Schüler, ausgehend vom Erleben der eigenen Lebenswelt, an das Verstehen komplexer globaler Zusammenhänge heranführt. Es ermöglicht ihnen den Erwerb derjenigen Kompetenzen, die benötigt werden, um mit den Auswirkungen der Globalisierung umgehen zu können.
Das Konzept ist eingebunden in eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, versteht nachhaltige Entwicklung daher als eine kooperative globale Aufgabe.
Geht es um Globales Lernen, setzen sich junge Menschen mit Fragen zur weltweiten Entwicklung auseinander. Diese umfassen nicht nur Herausforderungen, wie Klimawandel und Ressourcenverknappung, welche die Lebensgrundlage vieler Menschen in Frage stellen, sondern auch Möglichkeiten, die sich durch eine globale Vernetzung ergeben. Weltweite Handelsströme oder die Kommunikation über Internet und soziale Netzwerke spiegeln die zunehmende Verknüpfung von lokalen und globalen Entwicklungen wider.
Lokale und globale Lebensgrundlagen
Um sich in dieser immer komplexer werdenden Welt zurecht zu finden, ist nicht nur Wissen über globale Zusammenhänge notwendig, sondern es sind auch zukunftsorientierte Kompetenzen zu entwickeln, die es ermöglichen, Handlungsoptionen für das eigene Leben zu finden, Werte und Haltungen für den Einsatz für eine gerechte und friedliche Welt sowie Wertschätzung für andere Lebensweisen aufzubauen. Globales Lernen, welches schwerpunktmäßig aus der entwicklungspolitischen Bildung hervorgegangen ist, integriert somit weitere pädagogische Themenbereiche, wie Menschenrechtsbildung, Friedenserziehung, Umweltpädagogik, Fairer Handel und interkulturelles Lernen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung.
Globales Lernen in Schule und Unterricht
Globales Lernen ist wegen der Vielschichtigkeit der Themen vielen Unterrichtsfächern zuzuordnen. Es ist fächerübergreifend, fächerverbindend und im Unterricht im Rahmen von Projekten und weiteren partizipativen Lernmethoden einzubeziehen. Hierbei sind Lernumgebungen zu schaffen, z.B. durch die Teilnahme an einer Gemeinderatssitzung oder die Zusammenarbeit mit außerschulischen Bildungsakteuren, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihre Erkenntnisse in alltagspraktische, regionale und globale Zusammenhänge einordnen zu können. Erfolgt die Kooperation mit außerschulischen Partnern nicht nur gelegentlich, sondern ergibt sich eine kontinuierliche langfristige Zusammenarbeit, ändert sich durch die Umsetzung vieler Maßnahmen oft auch das Schulprofil. Globales Lernen wird zum schulprofilbildenden Merkmal, d.h. durch strukturelle Verankerung und praktische Umsetzung erfolgt ein Zusammendenken von Schulentwicklung und Globalem Lernen.
Angebote zur Umsetzung globalen Lernens
Eine Hilfe zur Umsetzung bietet der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung, der einerseits als Bezugsrahmen für die Entwicklung von Bildungsplänen dient und andererseits Schulen bei der Aufstellung ihres schulinternen Curriculums unterstützt.
Auch stellen zahlreiche Institutionen Materialien zum Globalen Lernen zur Verfügung. Darunter das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN e.V.), welches infolge einer Rahmenvereinbarung mit dem Bildungsministerium RLP, die Kooperation zwischen Schulen und nichtstaatlichen entwicklungspolitischen Kooperationspartnern im Bereich des Globalen Lernens fördert. Eine Empfehlungsliste mit außerschulischen Kooperationspartnern, die vorgegebene Qualitätskriterien erfüllen, erleichtert Schulen den Zugriff auf qualifizierte Bildungsanbieter.