Raum und Zeit im Schulgarten
Für den Unterricht im Schulgarten ist es sehr hilfreich, wenn im Garten eine Vielfalt von möglichst gut abgegrenzten Teilräumen vorhanden ist, wo Kleingruppen mit unterschiedlichen Arbeitsaufträgen „beschäftigt“ werden können, ohne sich dabei gegenseitig in die Quere zu kommen. Werfen Sie auch mal den Blick über den Gartenzaun ins übrige Schulgelände. Ein naturnah gestaltetes Außengelände ist sozusagen der "Schulgarten im weiteren Sinne", in dem es idealerweise viel zu entdecken, gestalten oder pflegen gibt. Beziehen Sie das Schulgelände in die Schulgartenarbeit ein, sofern dies aufsichtstechnisch möglich ist.
Eine der größten Herausforderung des Lernortes Schulgarten ist die Eigendynamik der Natur und der gegenläufige Rhythmus von Schuljahr und Gartenjahr. Wer säen und ernten möchte, dem kommen in unseren Breiten bei den meisten (einjährigen) Pflanzen die Sommerferien in die Quere. Aber: Ein Schulgarten besteht nicht nur aus Gemüsebeeten mit einjährigen Nutzpflanzen, die im Juli/August erntereif sind!
- Naturbeobachtungen an naturnahen Strukturen im Garten und im Schulgelände (wie z. B. Hecke, Obstwiese, Teich, Staudenbeete) können das ganze Jahr über gemacht werden! Teilweise sind Wildpflanzen auch nutzbar, man denke nur an Holunderblüten-Sirup und Giersch-Pesto.
- Mehrjährige Nutzpflanzen wie Erdbeeren oder (ausdauernde) Kräuter erlauben ebenfalls eine Nutzung außerhalb der Sommerferien.
- Die meisten Früchte von Obstbäumen (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche) reifen nach den Sommerferien aus. Wer bei Beerensträuchern (Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren) frühe Sorten wählt, kann auch vor den Sommerferien ernten, manche Himbeer-Sorten tragen sogar zweimal im Jahr - praktischerweise einmal vor und dann wieder nach dem Hochsommer.
- Bei einjährigen Gemüsepflanzen sorgen
- die Wahl von Arten mit kurzer Vegetationsperiode (Radieschen, Salat, Kohlrabi)
- oder von frühen Sorten (Zuckererbsen, z. B. die Koblenzer Sorte 'Kesselheimer Zuckererbse' , Möhren, Bohnen)
- oder eine verfrühte Ernte (Kohlrabi, Möhren, Kartoffeln)
- oder der Anbau von „Wintergemüse“ (meist Salate und Kohlarten, die entweder über den Winter geerntet werden, wie z. B. Feldsalat oder Grünkohl, oder deren Entwicklung im Winter ruht und im Frühjahr weitergeht, wie z. B. Maiwirsing oder Wintersalat-Sorten wie die Mainzer Kopfsalat-Sorte 'Mombacher Winter'),
dafür, dass diejenigen, die gesät haben, auch ernten können.